Karriere und Erfolgsfaktoren
Mit der Promotion beginnt der akademische Karriereweg, der über Postdoc und Junior Faculty bis zur Lebenszeitprofessur führen kann. Nur wenige Promovierte erhalten den Ruf auf eine solche Professur, die meisten verlassen an verschiedenen Übergängen die akademische Karriere und verfolgen andere Berufe innerhalb und außerhalb der Hochschule. Das Graduiertenzentrum unterstützt alle diese Karriereentwürfe im gleichen Maß.
Akademischer Karriereweg: Auf zur Professur
Eine akademische Karriere ermöglicht ein Berufsleben im Dienst von Forschung und Lehre mit einem außergewöhnlichen Maß an beruflicher Autonomie. Akademische Karrierewege sind vielfältig und stark von der jeweiligen Fachkultur geprägt. Im Regelfall umfasst sie aber diese Phasen:
- Die Promotion als Nachweis der Befähigung zur eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit.
- Die Postdoc- bzw. Assistenz-Phase, in der das eigene Forschungs- und Qualifizierungsprofil vertieft und ergänzt wird.
- Die Erlangung der Berufbarkeit als Junior Faculty, ein Oberbegriff über Forschende, die eine eigenständige, eigenverantwortliche Forschung verfolgen (Habilitierende, Nachwuchsgruppenleitungen und Juniorprofessuren mit und ohne Tenure Track).
- Die Berufung auf eine Lebenszeitprofessur.
Stellen unterhalb der Professur sind häufig befristet, eine unbefristete Position in der Forschung eröffnet in der Regel erst die Lebenszeitprofessur. Daneben finden sich aber auch unbefristete Forschungsstellen, etwa als akademische Rätin bzw. akademischer Rat.
Erfolgsfaktoren der akademischen Karriere
Der akademische Karriereweg ist überaus kompetitiv und wird von einer Vielzahl von Erfolgsfaktoren bestimmt. Wie alle Karrieren ist auch diese nicht im engeren Sinne planbar, ein strategisches Entwickeln des eigenen Forschungsprofils und der relevantesten Karrierefaktoren kann die persönlichen Erfolgsaussichten jedoch enorm stärken. Je nach Fachkultur werden unterschiedliche Kriterien zugrunde gelegt bzw. gewichtet. In den meisten Fällen gelten jedoch die folgenden Faktoren als besonders relevant:
- Exzellente Forschungsergebnisse belegt durch Publikationen in hochrangigen Journalen oder Verlagen und die häufige Zitation bzw. Referenz dieser Arbeiten;
- Einwerbung von Drittmitteln, insbesondere in Formaten von hoher Reputation und großen Fördervolumina (unterschiedlich nach Fachkultur, grundsätzlich steht allen Fachbereichen Förderung zur Verfügung);
- Wissenschaftspreise und -auszeichnungen, sowohl fachlich als auch überfachlich;
- (Internationale) Kooperationen und Mobilität, belegt durch kooperative Projekte und Publikationen sowie Forschungsaufenthalte an anderen Forschungsstätten bzw. durch internationale Gastforschende;
- Beleg der wissenschaftlichen Eigenständigkeit, d. h. Erfüllung dieser Kriterien auch ohne Anbindung an die Betreuenden der Promotion bzw. späterer Mentorinnen und Mentoren.
In allen Karrierephasen inkl. der Promotion können diese Faktoren strategisch ausgebaut werden. Die persönliche Beratung des Graduiertenzentrums bzw. der Forschungsförderung unterstützt Sie hierbei gerne.
Außerakademische Karrierewege: Ein Meer an Möglichkeiten
Ob direkt nach der Promotion oder nach einigen Jahren als Postdoc – langfristig verfolgen die meisten Promovierten eine Karriere außerhalb der Hochschulen. Absolventinnen und Absolventen mit einem Doktortitel haben auf dem außerakademischen Arbeitsmarkt sehr gute berufliche Perspektiven. Trotz großer Unterschiede zwischen den Disziplinen gilt: Promovierte haben im Mittel höhere Einkommen und sind in Führungspositionen überrepräsentiert. Zudem eröffnet die wissenschaftliche Qualifikation erst den Zugang zu bestimmten Berufsfeldern, beispielsweise in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, Denkfabriken oder Positionen herausgehobener Verantwortung.
Je nach Fachkultur erhalten außerakademische Karriereperspektiven im Rahmen der wissenschaftlichen Qualifizierung unterschiedliche Aufmerksamkeit. Das Graduiertenzentrum und die Research Academy Ruhr bieten daher eine Vielzahl von Orientierungsformaten zur Ergänzung der persönlichen Beratung an (etwa Karriereforum, Wirtschaftskolleg, Dialogue). Berufliche Perspektiven sind zudem oft Gegenstand des inoffiziellen Austauschs im Rahmen der verschiedenen Vernetzungsformate.
Die persönliche Karriere planen
Die persönliche Karriereplanung ist hochgradig individuell und von einer Vielzahl beruflicher und persönlicher Faktoren abhängig: Kompetenzen und Leistungsfähigkeit, persönliche Lebensziele und Prioritäten, Erwartung an Beruf und Lebensgestaltung spannen einen Rahmen auf, innerhalb dessen Karrieren sich mehr oder weniger geplant entwickeln. Eine systematische und in regelmäßigen Abständen wiederholte Analyse dieser Faktoren ermöglicht eine strategische Karriereentwicklung, die den Erfolg zwar nicht garantiert, sicher aber wahrscheinlicher machen kann.
Zur Unterstützung persönlicher Karriereentscheidungen bietet das Graduiertenzentrum Beratung (für Junior Faculty und ggf. Postdocs auch Coaching) und eine Vielzahl an Informations- und Qualifizierungsformaten an.